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RE: ZERO ARK 10
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Aus Re:Zero, Ark 10

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RE: ZERO ARK 10
RE: ZERO ARK 10

Der Wind pfiff durch die ausgehöhlte Stadt und trug den Geruch von Staub und Trauer mit sich. Natsuki Subaru, seine Kleidung zerfetzt und das Gesicht von Schmutz verschmiert, stand auf einem Haufen zerbrochenen Marmors. Sein charakteristischer Trainingsanzug war schon lange verschwunden, ersetzt durch die praktische, kampferprobte Ausrüstung eines Soldaten. Sein rechter Arm, eine dauerhafte, pechschwarze Masse, war eine ständige, schmerzende Erinnerung an einen Sieg, der sich eher wie eine Niederlage anfühlte.

Er blickte über die Stadt, suchte nach irgendeinem Zeichen von Leben, doch es gab nur Stille. Der Titel „König der Königlichen Hauptstadt“, den die Überlebenden ihm im Flüsterton gaben, wirkte wie ein hohles Spottbild. Er hatte „gewonnen“. Die Feinde waren besiegt, die unmittelbare Bedrohung gebannt. Aber um welchen Preis?

Hinter ihm knirschte ein leichter Schritt auf dem Kies. Es war Reinhard, dessen sonst so makelloses Erscheinungsbild nun die Spuren eines heftigen Kampfes trug. Sein Göttliches Schwert Astrea steckte in der Scheide, aber allein seine Anwesenheit lag wie eine kalte Last in der trostlosen Luft.

„Subaru“, sagte Reinhard leise, ohne seine übliche heldenhafte Wärme. „Wir sollten zurückkehren. Hier gibt es nichts mehr zu finden.“

Subaru drehte sich nicht um. „Nichts mehr? Wie kannst du das sagen? Das war ein Königreich, ein Zuhause für Millionen. Und jetzt ist es weg.“ Seine Stimme war rau vor Erschöpfung und vor einer Trauer, zu der er glaubte, kein Recht zu haben und die ihn dennoch zerfraß. „Das… das ist kein Sieg, Reinhard. Es ist eine Tragödie.“

Reinhards sonst so gelassener Ausdruck war von Schmerz gezeichnet. „Wir haben die Welt gerettet. Wir haben die Hexe des Neids daran gehindert, alles zu vernichten.“

Schließlich wandte Subaru sich ihm zu, und in seinen Augen loderte eine Intensität, die der Schwertheilige nur selten gesehen hatte. „Und was haben wir dafür geopfert? Die Menschen, die wir nicht beschützen konnten? Die Familien, die auseinandergerissen wurden? Und was ist mit… mit diesem einen Kind, Reinhard? Dem Kind, das du… tun musstest…“ Er brachte den Satz nicht zu Ende; die Erinnerung war eine frische, offene Wunde.

Reinhards Hand fuhr instinktiv zum Schwertgriff – ein seltenes Zeichen von Gefühlen. „Ich habe getan, was nötig war, um dich zu beschützen, Subaru. Ich bin ein Held. Meine Göttlichen Schutzsegen zwingen mich, das größere Wohl zu wählen. Das Leben eines Kindes oder das Leben aller? Es gab keine andere Wahl.“

Subaru schüttelte den Kopf, ein einziges bitteres Lachen entrang sich seinen Lippen. „Genau das ist es, oder? Das ist der Unterschied zwischen uns. Du siehst die Wahl eines Helden. Ich sehe eine tragische Wahl. Du folgst deinen Göttlichen Schutzsegen. Ich… ich sterbe immer wieder für Menschen, die ich nicht retten kann.“

Das Schweigen, das folgte, war schwerer als jeder Miasma. Die Freundschaft, die einst so leichte Kameradschaft zwischen ihnen, war angespannt und zerbrochen. Das Gewicht ihres letzten, verheerenden Konflikts klaffte wie ein Abgrund zwischen ihnen.

Plötzlich hallte eine Stimme, kalt und von stiller Wut erfüllt, durch die Ruinen.

„Also das ist der große Sieg des ‚Helden‘?“

Sowohl Subaru als auch Reinhard wandten sich um und sahen Emilia, die auf einer nahegelegenen eingestürzten Mauer stand. Ihr silbernes Haar war offen, und ihre Augen, sonst so gütig, waren von einem wilden, eisigen Hass erfüllt.

„Ihr sprecht von Opfern, vom größeren Wohl“, sagte sie, ihre Stimme zitterte vor kaum gebändigter Wut. „Aber wofür? Der Thron ist leer. Die Menschen sind zerstreut. Und die Person, die ich… die ich am meisten hasse… lebt noch.“

Sie sah nicht Reinhard an. Sie sah Subaru an. Der wahre Preis dieses „Sieges“, die furchtbare Wahrheit, die einen Keil zwischen sie getrieben hatte, lag nun offen zutage. Die große Tragödie hatte gerade erst begonnen, und der größte Schurke war in Emilias Augen nicht die Hexe des Neids, sondern der Mann, der einst ihr Ritter gewesen war.

10:52 AM