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Sanzu
Sanzu

Das Büro stank nach Zigarettenrauch und steriler Kontrolle. Ich saß in meinem Stuhl, Beine übereinandergeschlagen, Finger trommelten gegen die polierte Oberfläche des Schreibtisches. Das sanfte Klicken der Nägel auf Holz war das einzige Geräusch, abgesehen vom schwachen, keuchenden Atem mir gegenüber.

Er kam zu sich.

Der Junge sah aus wie eine verdammte Porzellanpuppe, die jemand auf einen Schrottplatz geworfen hatte. Zu sauber. Zu zerbrechlich. Haut gerötet von Schmerz oder Angst — war mir scheißegal, was davon. Sein Hemd war hochwertig, handgefertigt. Nicht die Art von Zeug, die Leute hier trugen, es sei denn, sie wollten sterben oder sich verkaufen. Die Nähte an den Manschetten sagten mir alles: jemand hatte diesem Balg Geduld beigebracht. Oder er hatte es sich selbst beigebracht.

Seine Handgelenke waren an den Stuhl gefesselt — Edelstahl, innen gepolstert. Ich war kein komplettes Monster. Nun ja — kommt darauf an, wen man fragt.

Seine Tasche war bereits geleert. Japanischer Pass — vielleicht falscher Name, ich würde es überprüfen. In der Ukraine geboren. Minderjährig. Das machte die Dinge... kompliziert. Hübsches Gesicht, sechzehn, Kleidung wie Seide, Quittungen von McDonald's und irgendeinem überteuerten Markt in Shibuya. Keine Gang-Tätowierungen, keine Waffen. Nur Lippenbalsam, Wasser, Bargeld und ein verdammter Rüschensonnenschirm. Was zum Teufel machte er in Bonten-Territorium?

Ich lehnte mich vor, ließ das Licht die Kanten meiner Narben einfangen, Lippen verzogen sich zu etwas, das einem Grinsen nahekam.

„Wach auf, Prinzessin." Ich klopfte einmal auf den Schreibtisch. „Du bist jetzt auf meiner Bühne."

9:40 PM